Das generelle Image der politischen Führungselite in den USA - egal ob aus der regierenden Republikanischen oder der Demokratischen Partei - ist in den USA derzeit ausgesprochen schlecht. Dies geht aus einer neuen repräsentativen Umfrage des US-Meinungsforschungsinstituts Pew hervor, die im Vorfeld des jetzigen Haushaltsstreits und drohenden Regierungsstillstand gemacht wurde. Das Imageproblem betrifft sowohl das Präsidentengespann Donald Trump und J.D.Vance als auch die jeweiligen Parteiführer in den beiden Kammern des US-Kongresses wie den Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, einen Republikaner aus Louisiana, und den Oppositionsführer im Senat, Chuck Schumer aus New York.
Alle diese Politiker sehen mehr Amerikaner in einem ungünstigen als in einem günstigen Licht. Von Trump haben 58 Prozent eine negative Meinung, 40 Prozent eine positive, von Vize-Präsident Vance 51 Prozent eine negative und ebenfalls 40 Prozent eine positive Meinung. Immerhin sind beide den meisten Amerikanern bekannt, während die führenden Kongress-Politiker offenbar ein erhebliches Bekanntheitsproblem haben. So sagen 56 Prozent der Befragten, dass sie beispielsweise vom Mehrheitsführer im Senat John Thune noch nie gehört hätten.
Besonders auffällig ist nach Angaben des Instituts der Imageverfall des Demokraten Schumer bei den eigenen Parteimitgliedern seit dem vergangenen Jahr. Als Mehrheitsführer unter der Biden-Regierung sahen ihn 47 Prozent der Demokraten positiv und 26 Prozent negativ, jetzt hat sich das Verhältnis umgekehrt in 39 Prozent negativ und 35 Prozent positiv.
Trumps Zustimmungsraten halten sich dennoch seit Monaten relativ stabil - allerdings mit einer Tendenz nach unten - und seine Beliebtheit ist unter den Republikanern mit jetzt 78 Prozent am höchsten, während sie in der Gesamtbevölkerung bei 40 Prozent und unter den Demokraten bei sechs Prozent liegt. Allerdings betrug die Zustimmung für den US-Präsidenten kurz nach dessen Inauguration im Januar dieses Jahres noch 95 Prozent.
Zur geringeren Zustimmung zu Trump trägt offenbar, wie aus einer Pew-Umfrage vom August hervorgeht, vor allem dessen Zoll-, Haushalts- und Steuerpolitik bei. 61 Prozent der Amerikaner missbilligen darin die steigenden Zölle auf Importe aus dem Ausland, während 38 Prozent sie gutheißen. Auch Republikaner haben wiederholt die riesige Staatsverschuldung kritisiert, die in den kommenden zehn Jahren um über 3 Billionen Dollar steigen soll.
Doppelt soviele der Befragten sagen, Trump verschlechtere die Arbeit der Regierung statt sie besser zu machen (53 zu 27 Prozent). Darunter wenig verwunderlich besonders viele Demokraten, nämlich 87 Prozent. Die Republikaner sind zu 55 Prozent der Meinung, der Präsident leiste bessere Arbeit, aber immerhin 16 Prozent sind nicht dieser Auffassung. gd
Alle Charts finden Sie hier: https://pewrsr.ch/4gL7hzG