„Goseomseom“ ist ein modernes Tanztheaterstück, das die traditionelle Kultur der Koreaner neu interpretiert. Es geht um das harte Leben der Fischer am Gelben Meer, die die Meeresgöttin Wondang-Manura um reichen Fischfang und sichere Rückkehr anbeten, und einen Schamanen, der in Extase zwischen Menschen und Göttern zu vermitteln sucht. Die Staatsoper war bis auf den letzten Platz besetzt.
Die Aufführung war einmalig – im doppelten Sinne. Nicht nur großartig, sondern tatsächlich nur ein einziges Mal auf dem Spielplan. Die Künstlertruppe war eigens für den Sonntagabend angereist, ermöglicht mit Unterstützung der Achim Freyer Stiftung.
Bewerbung um Olympia 2036
Es ging aber nicht nur um die kulturelle Darbietung. Die Provinz hat große Pläne. Sie bewirbt sich als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele des Jahres 2036. Da die Konkurrenz der Bewerber schon jetzt groß ist, muss sich Jeonbuk vorstellen.
Die Zahl der Bewerber für die Sommerspiele ist bereits zweistellig. Erst vor wenigen Tagen kam Katar hinzu. Auch Deutschland will 2036 Olympia-Schauplatz sein, wird aber erst in der zweiten Jahreshälfte 2026 entscheiden, welche Region sich offiziell bewirbt, ob es Berlin, München, Hamburg oder Rhein-Ruhr sein wird.
Hans-Ulrich Seidt als Sonderbotschafter
Kwan-young Kim, Gouverneur der Provinz Jeonbuk, erwähnte beim anschließenden Empfang das Stichwort Olympia nur einmal wie zufällig. Doch es dürfte die eigentliche Hauptbotschaft gewesen sein.
Dazu diente wohl auch die Ernennung eines pensionierten deutschen Diplomaten zum „Sonderbotschafter“ der Provinz. Dafür ist Hans-Ulrich Seidt prädestiniert. Er war von 2009 bis 2012 Deutschlands Botschafter in Seoul, vom Posten in Afghanistan kommend, und er kann etwas Koreanisch. Nun ist er Sonderbotschafter für die Provinz seines ehemaligen Gastlandes.
ekö