Die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) wird noch eine Weile auf einen neuen Chef warten müssen. Der designierte Vorsitzende Jens Stoltenberg, der ursprünglich schon ab Februar dieses Jahres Christoph Heusgen ablösen sollte, werde das Amt übernehmen, sobald sein Regierungsamt in Norwegen ende, heißt es in einer Pressemitteilung der MSC. Dabei gebe es keine Fristsetzung. Bis dahin werde Wolfgang Ischinger, der Präsident des Stiftungsrates, weiterhin als Vorsitzender fungieren. "Ich freue mich sehr, dass Jens Stoltenberg weiterhin fest entschlossen ist, Teil des MSC-Teams zu werden und den Vorsitz der Konferenz zu übernehmen, sobald sein Amt in der norwegischen Regierung endet", erkärte Ischinger. Stoltenberg werde im November zur Vorbereitung auf seine künftige Rolle dem Stiftungsrat beitreten.
Der norwegische Politiker war nicht nur zehn Jahr lang bis 2024 Generalsekretär der Nato, sondern auch von 2005 bis 2013 ein besonders beliebter Ministerpräsident seines Landes. Die Popularität Stoltenbergs machte sich der jetzige Regierungschef Jonas Gahr Store zunutze und berief ihn Anfang dieses Jahres als Finanzminister in sein Kabinett. Bei der Parlamentswahl im September wurde Stores Arbeiterpartei erneut stärkste Kraft in Norwegen.
"Ich danke Wolfgang Ischinger und den Mitgliedern des MSC-Stiftungsrates für ihre andauernde Unterstützung und Geduld", so Stoltenberg in der Pressemitteilung. "Wie jeder weiß, musste ich meine ursprünglichen Pläne, zur MSC zu stoßen, Anfang dieses Jahres ändern, als mich Premieminister Store bat, seiner Regierung beizutreten. Es bleibt unverändert mein fester Entschluss, die MSC zu leiten." Als Nato-Chef knüpfte Stoltenberg enge Beziehungen zu den USA, über seine Erfahrungen in dieser Zeit hat er gerade ein Buch geschrieben.
Die Vorbereitungen für die nächste MSC vom 13. bis zum 15. Februar 2026 sind voll im Gange. Die Konferenz gilt als eines der wichtigsten sicherheits- und außenpolitischen Foren weltweit.
gd